Durch die Hintertüre „Shangri La“ verlassen wir die wundeschöne chinesische Provinz Yunnan und fliegen nach Lhasa, Hautstadt der „autonomen Republik Tibet“.

Obwohl ich in der Regel einen Gangplatz bevorzuge, muss es dieses Mal ein Fensterplatz sein. Meine Vermutung, dass es spektakuläre aussichten geben wird, Bestätigen sich. Im Tiefflug über den östlichen Himalya! Den Eisriesen ganz nah, vergehen die 90 Minuten  sprichwörtlich wie im Fluge. Die Landung ist ebenfalls fesselnd. Über dem Yarlung Tsangpo kreisend, der sich hier in der Lhasa Ebene wunderschön meriandert, und später als Brahmaputra in Indien sich in den Ozean ergießt, muss eine Bergkette sehr niedrig umflogen werden um dann auf 3570 Meter über NN zu landen.

Tibet, das Schneeland und Dach der Welt. Das Land des Dalai Lama, der hohen Berge, und  der buddhistischen  Kloster Kultur. Ein Land, dessen Bereisung einiges an Vorbereitung verlangt. Nicht nur der Fitness wegen um der Höhenluft besser gewachsen zu sein…

Komplex die geschichtlichen Verbindungen mit China, und die Ansprüche daraus, die zur gewaltsamen Eingliederung Tibets in das Reich der Mitte führten. Eine andauernde Sinisierung verändert das Land dramatisch. Heute leben mehr Chinesen als Tibeter in Tibet! Die kulturelle und geistige Assimilierung geht weiter. Leider…

Unser Reiseverlauf führte uns von Lhasa aus, die südliche Route entlang, über diverse himmelhohe Pässe und den Orten Gyantse , Shigatse, Sakya, Lhatse und Tingri zum Mount Everest Basecamp. Wieder zurück ging es über die Yarlung Tsangpo Route nach Lhasa.

Ein Auszug aus meinem Tibet Reisetagebuch:

19.10.2009
Guten Morgen, Tag der gewaltigen aussichten! Noch weit vor Tagesanbruch geht es los in Richtung Everest, dem erklärten Highlight unserer Reise. Die Nacht war kalt, das Bett klamm.

Die berühmte Police Station am „Friendship Highway“ nach Nepal passierend, fühlen wir uns frei von allem. Die Abbiegung nach Süden, der wir folgen, windet sich in unzähligen Schleifen immer Himmelwärts. Die Morgenröte schimmert durch die vereisten Fenster unseres Jeeps, dessen Heizung der Kälte nicht Herr wird…

Gerne berate ich Sie ausführlich, falls Sie Tibet bereisen möchten.

Ihr Ergün Bozoglan